Hallo,
Ziel der Exkursion waren die Magerwiesen nördlich von Mantrach, begonnen hat es mit den Pilzen aber schon im Schlosspark Ottersbach. Dort wuchsen massenhaft Armillaria lutea und Coprinus comatus (leider ohne Maggi-Geruch…) sowie einige andere Wiesenpilze.
Der Aufstieg zu den Wiesen führt durch einen Mischwald, in dem auch allerlei zu finden war. Eigentlich hätte man dort Stunden verbringen können, doch wenn man ein bestimmtes Gebiet als Ziel hat, braucht man halt manchmal Scheuklappen…
Über ein paar Pilze stolpert man natürlich trotzdem… Zum Beispiel Trichoderma sulphureum, eine der wenigen Trichoderma-(=Hypocrea-)Arten, die man schon im Feld anhand des Wachstums an/bei Exidia nigricans erkennen dann.
Häufig aber immer wieder schön: Hygrophorus pustulatus.
Armillaria mellea war ebenfalls sehr häufig zu finden, meist schon am Vergammeln aber manchmal noch halbwegs fotogen, so wie hier:
Nun auf der Höhe angekommen, stellte sich wunderbares Wiesenpilz-Wetter ein…
Als eine der ersten Wiesenpilz-Arten zeigte sich Mycena olivaceomarginata, die ein richtiger Massenpilz war:
Ebenfalls sehr reichlich fruktifizierte Macrolepiota procera s. l., hier ein etwas knorriges Exemplar:
Den Riesenschirmlingen schien die Witterung zu gefallen, denn auch von Macrolepiota mastoidea s. l. gab es Dutzende Fruchtkörper:
Ein kleiner Scheinhelmling mit Chlorgeruch auf Grasresten: Hemimycena delectabilis.
Clavulinopsis laeticolor:
Gymnopus erythropus:
Cuphophyllus pratensis:
Der Nebel wurde immer dichter…
Als Abschluss noch eine Portion Zuckerwatte: Laetisaria fuciformis.
Im nächsten Beitrag folgen ein paar unsichere/unbestimmte Funde…
Re: Exkursion Mantrach (Sausal) 7.11.2018
#2Hier habe ich nun ein paar Kollektionen mit Fragezeichen. Natürlich freue ich mich über jede Anmerkung und Idee!
Ein Schirmling mit spindeligen, bis ca. 15 µm langen Sporen mit suprahilarer Depression, dazu HDS-Elemente, die an der Basis bzw. an den basalen Hyphen inkrustiert sind. Somit käme ich am ehesten zu Lepiota kuehneriana in Ludwigs Pilzkompendium. Lepiota oreadiformis kenne ich heller und auch das inkrustierte Pigment passt wohl nicht. Ansonsten wüsste ich nicht, was noch in Frage käme…
Sowohl auf der Magerwiese als auch am Waldweg fand ich einen kleinen, weißlich befaserten Lamellenpilz, der m. E. zu Lyophyllum mephiticum ss. Kühner (laut Gröger) oder L. tomentellum gehört. Folgendes hab ich zur Wiesen-Kollektion notiert: "keine Zyst beobachtet, Schnallen +, Bas 4-sp, in Wasser deutlich mit körnigem Inhalt, Sp relativ schlank ellipsoid, bis ca. 7,5 µm lang; HDS-Hyphen nicht sicher inkrustiert, evtl. stellenweise ganz schwach; Geruch etwas grasartig". Die Kollektion vom Waldweg zeigte mikroskopisch kaum Abweichungen und hatte einen ähnlichen Geruch, jedoch mit leichter Mehlkomponente. Im Internet finde ich unter Lyophyllum mephiticum bzw. Tephrocybe mephitica gut passende Abbildungen, allerdings ist das ja ein mehrdeutiger Name. Von Lyophyllum tomentellum kenne ich nur die Abbildungen im Ludwig und in der ÖZP 21.
Magerwiese:
Waldweg:
Ramariopsis/Clavulinopsis sp. mit scheinbar glatten, schlank ellipsoiden, bis ca. 6 µm langen Sporen. So ähnliche Kandidaten mit blassen Farben (–> eher Ramariopsis) und glatten Sporen (–> eher Clavulinopsis) fand ich auch schon in der Nähe von Semriach, wobei diese damals weniger deutlich verzweigt waren. Derzeit sind diese Pilze jedenfalls kaum sicher zu bestimmen...
Auch die Rötelritterlinge, die man immer wieder auf Mager- und Trockenwiesen antrifft, bereiten mir sehr oft Kopfzerbrechen. So bin ich mir auch bei der vorliegenden Kollektion unsicher. Die Sporen sind klein (< 6 µm lang) und deutlich warzig. Am ehesten würde ich das für Lepista caespitosa halten, aber büschelig wuchs der ja wirklich nicht… Den Geschmack empfand ich übrigens als mild oder höchstens schwach schärflich (mit etwas Fantasie).
Schöne Grüße
Gernot
Ein Schirmling mit spindeligen, bis ca. 15 µm langen Sporen mit suprahilarer Depression, dazu HDS-Elemente, die an der Basis bzw. an den basalen Hyphen inkrustiert sind. Somit käme ich am ehesten zu Lepiota kuehneriana in Ludwigs Pilzkompendium. Lepiota oreadiformis kenne ich heller und auch das inkrustierte Pigment passt wohl nicht. Ansonsten wüsste ich nicht, was noch in Frage käme…
Sowohl auf der Magerwiese als auch am Waldweg fand ich einen kleinen, weißlich befaserten Lamellenpilz, der m. E. zu Lyophyllum mephiticum ss. Kühner (laut Gröger) oder L. tomentellum gehört. Folgendes hab ich zur Wiesen-Kollektion notiert: "keine Zyst beobachtet, Schnallen +, Bas 4-sp, in Wasser deutlich mit körnigem Inhalt, Sp relativ schlank ellipsoid, bis ca. 7,5 µm lang; HDS-Hyphen nicht sicher inkrustiert, evtl. stellenweise ganz schwach; Geruch etwas grasartig". Die Kollektion vom Waldweg zeigte mikroskopisch kaum Abweichungen und hatte einen ähnlichen Geruch, jedoch mit leichter Mehlkomponente. Im Internet finde ich unter Lyophyllum mephiticum bzw. Tephrocybe mephitica gut passende Abbildungen, allerdings ist das ja ein mehrdeutiger Name. Von Lyophyllum tomentellum kenne ich nur die Abbildungen im Ludwig und in der ÖZP 21.
Magerwiese:
Waldweg:
Ramariopsis/Clavulinopsis sp. mit scheinbar glatten, schlank ellipsoiden, bis ca. 6 µm langen Sporen. So ähnliche Kandidaten mit blassen Farben (–> eher Ramariopsis) und glatten Sporen (–> eher Clavulinopsis) fand ich auch schon in der Nähe von Semriach, wobei diese damals weniger deutlich verzweigt waren. Derzeit sind diese Pilze jedenfalls kaum sicher zu bestimmen...
Auch die Rötelritterlinge, die man immer wieder auf Mager- und Trockenwiesen antrifft, bereiten mir sehr oft Kopfzerbrechen. So bin ich mir auch bei der vorliegenden Kollektion unsicher. Die Sporen sind klein (< 6 µm lang) und deutlich warzig. Am ehesten würde ich das für Lepista caespitosa halten, aber büschelig wuchs der ja wirklich nicht… Den Geschmack empfand ich übrigens als mild oder höchstens schwach schärflich (mit etwas Fantasie).
Schöne Grüße
Gernot
Re: Exkursion Mantrach (Sausal) 7.11.2018
#3Lieber Gernot,
danke fürs Zeigen dieser schönen Funde!. Von den Wiesenlepisten habe ich ziemlich viele sequenziert, dabei hat sich herausgestellt, dass L. panaeolus eine makroskopisch sehr plastische Art ist, von weiß über bräunlich bis zu graulich, getropft fleckig oder auch nicht, einzeln oder auch nicht. Neige daher eher dazu, deinen Fund zu dieser Art zu stellen.
LG
Irmgard
danke fürs Zeigen dieser schönen Funde!. Von den Wiesenlepisten habe ich ziemlich viele sequenziert, dabei hat sich herausgestellt, dass L. panaeolus eine makroskopisch sehr plastische Art ist, von weiß über bräunlich bis zu graulich, getropft fleckig oder auch nicht, einzeln oder auch nicht. Neige daher eher dazu, deinen Fund zu dieser Art zu stellen.
LG
Irmgard
Re: Exkursion Mantrach (Sausal) 7.11.2018
#4Liebe Irmgard,
danke für die Info – im Zweifelsfalls ist L. panaeolus sicher eine gute Wahl.
Ich hab noch so einen Kandidaten von gestern, den zeige ich gleich in einem anderen Beitrag.
Schöne Grüße
Gernot
danke für die Info – im Zweifelsfalls ist L. panaeolus sicher eine gute Wahl.

Schöne Grüße
Gernot