Ein paar Spätherbstpilze

#1
Hallo,

gestern hat es uns aus nicht-mykologischen Gründen kurzfristig nochmals in die Umgebung von Rein verschlagen, wo wir die Gelegenheit zu einer kleinen Exkursion rund um das LKH Hörgas-Enzenbach genutzt haben. Trotz der teilweise noch vorhandenen Schneeflecken vom Beginn der Woche war einiges zu finden, sogar Schleierlinge, Täublinge und Milchlinge fruktifizierten noch.

Zunächst begegneten uns zwei Schirmlinge, die letztendlich wohl doch zur gleichen Art gehören, nämlich Lepiota subincarnata. Bei den unteren Fruchtkörpern war es ja bereits im Feld relativ klar.
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Direkt neben der oberen, dunkleren Kollektion wuchs ein weiterer interessanter Schirmling: Lepiota coloratipes.
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Marasmius epiphylloides gehört zwar zu den Zwergen unter den Großpilzen, ist aber durch das Substrat (Efeublätter) gut zu bestimmen.
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Ein Schwärzling mit einem ausgesprochen intensiven Mehlgeruch und zunächst bläuendem Fleisch: Lyophyllum paelochroum.
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In der Parkanlage neben Corylus wuchs der folgende Schneckling, der aufgrund des Mykorrhizapartners evtl. als Hygrophorus lindtneri zu bestimmen wäre. Da er aber recht blass daherkommt und diese Gruppe grundsätzlich schwierig ist, bleiben Restzweifel. Meinungen sind natürlich willkommen!
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Ein Samtfußrübling auf vergrabenem Holz mitten in einer Magerwiese. Nach der mikroskopischen Untersuchung möchte ich ihn Flammulina elastica nennen.
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Und abschließend noch ein Fruchtkörper von Agrocybe vervacti, die bei uns in der Steiermark meiner Erfahrung nach relativ selten ist.
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Schöne Grüße
Gernot

Re: Ein paar Spätherbstpilze

#3
Lieber Gernot,
wegen des Hygrophorus habe ich noch Wolfgang Klofac um seine Meinung gefragt, denn die Schnecklinge liegen ihm auch besonders am Herzen.

Seine Antwort: Zum Hygrophorus: ich möchte carpini und unicolor dezidiert ausschließen, da der Habitus einen kompakten Pilz zeigt. Wahrscheinlich ist
die Auffassung in Ludwig die bestmögliche zu verwendende.

LG
Irmgard

Re: Ein paar Spätherbstpilze

#4
Liebe Irmgard,

danke euch!

Der kompaktere Habitus könnte für H. lindtneri, wie er im Ludwig dargestellt ist, durchaus passen. Ludwig spricht ihn bei den VM von H. unicolor extra an: "H. lindtneri (109.30.) bei Hasel (Corylus), mit trüberen Farben und etwas kräftigerem Habitus."

Schöne Grüße
Gernot
cron