Herbst, die Zeit der Ritterlinge

#1
Selbsterklärend.
Zur T. fulvum möchte ich bemerken, Fundstelle war im Nadelwald; Tanne war in der Nähe. Es wird bei F. Gröger eine T.pseudonictitans Bon erwähnt . Wie verhält es sich damit? Meist sind die Funde unter Tanne gößer, findet man sie dort auch kleiner, so sind sie von T. fulvum opisch nicht zu unterscheiden. zu den Baumarten Birke/Tanne möchte ich E.W.Ricek zitieren: "Die Tanne ist mykologisch ein Laubbaum!"
Schöne Grüße, Heinz
5 auf einen Streich.JPG
Tricholoma populinum-StO.JPG
Tricholoma populinum-Studio.JPG
Tricholoma portentosum-StO.JPG
Tricholoma portentosum-Studio.JPG
Tricholoma cingulatum-StO.JPG
Tricholoma cingulatum-Studio.JPG

Re: Herbst, die Zeit der Ritterlinge

#2
GriasDi Heinz,
wir finden hier im Münchner Raum Tricholoma fulvum nicht selten in Wäldern, wo die Birke und auch die Tanne als Mykorrhizapartner ausgeschlossen werden können. Solche Funde bei Fichte bezeichne ich immer als T. pseudonictitans. In der Monografie in FNE sind die beiden Arten synonym.
Ich bilde mir aber schon ein, dass die birkenbegleitende Sippe einfach gelbfleischiger ist.
Wenn der Baumpartner klar ist, werd ich die auch weiter trennen.
Zamschmeißen ko ma's später oiwei no. 😉
An liabn Gruaß aus München,
Werner

Re: Herbst, die Zeit der Ritterlinge

#3
Hallo Heinz und Werner,

ich habe mir die Frage nach T. fulvum vs. pseudonicitans vor kurzem bei meinen Pilzwanderungen im niederösterreischen Wechselgebiet ebenfalls mehrfach gestellt. Die Art war dort heuer sehr häufig. Ich habe sie nur 2x bei Birke und sicher an 7-8 Plätzen mit einer Vielzahl an Pilzen bei Fichte und Tanne ganz ohne Birke gefunden und hatte wie Werner auch den Eindruck, dass die bei Birke gewachsenen Exemplare im Stiellängsschnitt intensiver gelb sind. Dachte mir das könnte aber auch mit dem eher trockeneren Nadelwaldboden zu tun haben (die Pilze wirkten insgesamt trockener). Hab die Nadelwaldart auch mal als T. pseudonicitans notiert.

Danke für die schöne Bildzusammenstellung! Erlaube mir dazu noch ein Bild vom T. lascivum zu zeigen. Diese eher seltenere Art mit dem charakterischem unangenehmen Geruch nach "Bahnhofsklo" dürfte sich heuer häufiger blicken lassen. Fand sie heuer sowohl im NÖ Wechselgebiet und in der Umgebung von Wien und bei der Pilzberatung wurde sie auch mehrfach gezeigt.

Tricholoma lascivum
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Tricholoma pseudonicitans
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Herzliche Grüße aus dem Osten Österreichs!
Christian

Re: Herbst, die Zeit der Ritterlinge

#6
Hallo nochmals in die Runde,

ich habe gestern in der Pilzberatung der ÖMG wieder einiges hinzugelernt: Wolfgang Klofac brachte jeweils eine Kollektion von T. fulvum und von T. pseudonicitans mit. Wenn man die Pilze der beiden Arten nebeneinander liegen sieht, ist deutlich zu erkennen, dass sich die beiden Arten zumindest makroskopsich doch ganz erheblich voneinander unterscheiden. Bei T. fulvum ist die Gelbkomponte im ganzen Pilz viel ausgeprägter, vor allem auch in den Lamellen und an der Stieloberfläche. T. pseudonicitans hat dunklere Lamellenscheiden, Farbtöne zwischen weiss und braun und tendenziell eine etwas dunklere Hutfarbe und der Hutrand ist stärker gerippt. Ein Einschlag zu Gelbtönen ist nur im Längsschnitt des Stieles zu erkennen.

Danke an W. Klofac fürs Weitergeben der Erfahrungen. Ich hoffe, ich gebe es richtig wieder und es passt, wenn ich dies hier so stark vereinfacht weitergebe.

LG Christian