Lactarius (Arcangeliella) stephensii?

#1
Servus,
ein trüffelartiger Milchling stand schon lange auf meiner Wunschliste. Vor ein paar Tagen habe ich endlich mal wieder nach alpinen Pilzen geschaut - aber da oben so wie auch weiter unten war es noch recht mau mit der Artenvielfalt. Einige persönliche Erstfunde waren aber doch wieder dabei. Vor allem ein Lactarius in Knollenform, gefunden im Fichtenwald bei der Talstation der Ehrwalder Almbahn. Recht gut passen würde L. stephensii (bzw. die syn. Gattungen Arcangeliella oder Zelleromyces). Allerdings sind die Sporen meiner Kollektion mit ca. 11x8,5 µm zu klein - diese jedoch von 4-sporigen Basidien. In der Literatur werden für die Art 2- oder 1-sporige Basidien angegeben, was die Größendifferenz erklären könnte. Hat jemand von Euch Kenntnis oder Erfahrung damit?
Gruß Helmut

Re: Lactarius (Arcangeliella) stephensii?

#4
Danke Gernot! Diesen Beitrag hatte ich bei meiner Internet-Recherche übersehen. Wenn nach dem Vergleich von Vidal alleine die 4-sporigen Basidien und das Vorkommen im Nadelwald für L. borzianus sprechen, ist der Fall eigentlich klar. Leider ist das in den meisten Literaturquellen so nicht herauszulesen, oft ist mit borziana nur eine Art ausgeschlüsselt - meist mit stielartiger Basis, was hier gar nicht der Fall war. Das hat mich am Meisten davon abgehalten, diesen Namen zu nehmen.
In der Funga Nordica ist nur stephensii aufgeführt, im guten alten Moser (1983) nur borziana (Kiefernwälder in Italien) und in den gängigen Monografien gar keine der Arten, Ich werde meinen Fund jetzt mal als borziana ablegen (ss. Vidal).
Gruß Helmut

Re: Lactarius (Arcangeliella) stephensii?

#6
hallo Helmut,

ich bin vor gut einem Jahr vor dem gleichen Problem gestanden wie du - siehe mein Beitrag vom 2. 7. 2020 "Milchtrüffel - Lactarius stephensii oder L. borzianus" und die (interessanten) Antworten dazu.
Jedenfalls ein schöner Fund. L. borzianus scheint doch etwas häufiger zu sein als L. stephensii.

LG Uschi
cron