Re: Ein rekordaltes Pilzfossil

#2
Servus Gerry,

mit dem Titel deines Beitrages hatte ich zu Beginn ein zartes Problem, 're-kordaltes' Pilzfossil, hab' ich gelesen ;.)
Interpretieren, könnte, wäre, darauf schließen, nach Meinung kommt darin vor. Ob damit den Forschern der tatsächliche Nachweis gelungen ist lassen sie offen. Allemal spannend, solche Berichte, danke für's darauf hinweisen.

LG
Peter

Re: Ein rekordaltes Pilzfossil

#3
Hallo Peter

Was den Titel betrifft (den ich zitiert habe), musst du dich bei "Bild der Wissenschaft" beschweren. :D
Das nennt man wahrscheinlich neudeutsch.

Die Tatasche, dass in der Zellwand Chitin nachgewiesen wurde, lässt schon auf einen Pilz schliessen.
Dass es sich um irgendwelche Überreste von Gliederfüssern oder Insekten handelt, deren Zellwände auch Chitin enthalten,
ist aufgrund der Datierung ausgeschlossen.
Und nach Amöbe oder einem anderen Einzeller sieht das auch nicht aus, mit diesen hyphenartigen Gebilden.
Warten wir mal ab, vielleicht kommen ja noch mehr Informationen zum Thema in nächster Zeit.

LG
Gerhard

Re: Ein rekordaltes Pilzfossil

#4
Hi Gerhard,

'Die Wissenschaftler untersuchten einzelne Mikrofossilien mithilfe spektroskopischer Verfahren und entdeckten, dass die Absorptionsbänder in den Spektren für die Anwesenheit von Chitin sprechen'.

Feiner, subtiler Konjunktiv, von Tatsachen weit entfernt. Des Hendl haben's noch nicht in der Pfanne,

LG
Peter

Re: Ein rekordaltes Pilzfossil

#5
Servus Peter,

wirklich "beweisen" kann man eh nichts in der Wissenschaft. Das geht nur in der Mathematik. Naturwissenschaftler stellen Thesen auf. Manche sind plausibler, andere weniger plausibel. Wer sich aber dessen bewusst ist, eine These aufzustellen, wird immer eher den Konjunktiv verwenden.

Beispiel Taxonomie: schreibt jemand, es sei bewiesen, dass eine Kollektion eine neue Art sei, dann ist das inhaltlich unsinnig. Schreibt dieser Jemand aber "Die Abtrennung als eigenständoge Art erscheint plausibel", dann klingt das so, als wäre derjenige nicht sicher.

Hier finde ich es phänomenal, dass man in ca. einer Millarde alten Strukturen nach diversen Umkristallisationsprozessen noch Restspuren von Chitin finden kann. Ich habe den Nature-Artikel noch nicht gelesen (sollte ich ihn bekommen), weil ich noch keine Zeit hatte - deshalb bleibe ich auch erstmal vorsichtig. Ich gehe aber davon aus, dass das mit dem Chitin plausibel genug ist, um dem zu folgen.

Und fasst man das zusammen:
Kugelige Zellen, Zellschläuche und Zellwand aus Chitin, dann ist ein Pilz doch sehr plausibel. Eine Zeitmaschine wird man so schnell (bzw. nie) entwickeln können. Ich finde es faszinierend und ich danke Gerhard für die Links. Ich habe es im BMG-Forum auch direkt eingestellt...

Liebe Grüße,
Christoph
Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
(Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)