Exkursion Hebalmgebiet 23.6.2018
Verfasst: 24.06.2018, 12:48
Ein paar Bilder von unserer gestrigen Exkursion im Hebalmgebiet. Ziel war das See-Eben-Moor an der steirisch-kärntnerischen Grenze, da ich dort im Randbereich nach Rhododendron-Pilzen schauen wollte. Die gezeigten Arten stammen alle vom Rand bzw. der Böschung einer Forststraße, die zum Moor und zur Stoffhütte führt, mit Ausnahme der letzten Art. Also alles sehr bequeme Pilzfunde. :-)
Der erste Pilz wuchs an der Wegböschung unter Fichten. Ich hab ihn als Rhodocybe parilis bestimmt:
Das Bestimmen von Tellerlingen ist ja oft kein leichtes Unterfangen. Hier dürfte R. parilis ganz gut hinkommen, da die Sporen rundlich sind, Zystiden anscheinend fehlen und die Fruchtkörper weder schwärzen noch nach Mehl riechen.
Überraschend war dann ein Massenaufkommen mit hunderten Fruchtkörpern von Helvella silvicola. In Gebirgsnadelwäldern, besonders gerne an Forststraßenrändern und -böschungen, so wie hier, ist die Art ja nicht selten aber so viele Fruchtkörper auf einmal hab ich noch nie gesehen. Die abgebildeten Exemplare sind natürlich nur ein Bruchteil des Gesamtaufkommens.
Eine weitere charakteristische Art für Forststraßenränder in montanen Fichtenwäldern ist Helvella confusa. Wie der Name schon andeutet, wird sie oft nicht richtig erkannt. So zeigt z. B. auch Abb. 27 in Pilze der Schweiz (als "Paxina leucomelas") höchstwahrscheinlich H. confusa. Im Bereich der Koralm ist sie häufig anzutreffen. Gestern gab es auf der ganzen Strecke immer wieder zahlreiche Vorkommen mit allen möglichen Farben und Formen. Eine relativ typische Kollektion ist diese hier:
Typisch für schottrige Standorte, und dort auch oft sehr zahlreich erscheinend, ist Thelephora caryophyllea:
Thelephora terrestris hat im Vergleich unregelmäßigere und größere Fruchtkörper:
Direkt am Straßenrand unter Picea wuchs eine weitere Lorchel: Helvella solitaria. Sie kann man anhand der dunkel- bis schwarzbraunen, oft seitlich eingedrückten Fruchtkörper mit weißlichem und geripptem Stiel erkennen.
An einer etwas verwachseneren Stelle standen verschiedene Arten kreuz und quer, die erste ist optisch ansprechend aber geruchsmäßig weniger reizvoll: Inocybe appendiculata.
Deutlich unauffälliger aber auch sehr hübsch: Geopora tenuis. Davon gibt's erst zwei ältere Nachweise in der Ö-Datenbank.
Neben weiteren Risspilzen gab's an dieser Stelle noch Trichophaea pseudogregaria, Geopyxis sp. (die nehme ich gar nicht mehr mit – kann man morphologisch kaum bestimmen...) und wiederum reichlich H. confusa.
Abschließend dann noch einer direkt aus dem See-Eben-Moor. Schon ziemlich spät im Jahr für diese Art aber die Fruchtkörper waren auch schon entsprechend "vollreif". Die Rede ist von Pseudoplectania epishagnum.
Schöne Grüße
Gernot
Der erste Pilz wuchs an der Wegböschung unter Fichten. Ich hab ihn als Rhodocybe parilis bestimmt:
Das Bestimmen von Tellerlingen ist ja oft kein leichtes Unterfangen. Hier dürfte R. parilis ganz gut hinkommen, da die Sporen rundlich sind, Zystiden anscheinend fehlen und die Fruchtkörper weder schwärzen noch nach Mehl riechen.
Überraschend war dann ein Massenaufkommen mit hunderten Fruchtkörpern von Helvella silvicola. In Gebirgsnadelwäldern, besonders gerne an Forststraßenrändern und -böschungen, so wie hier, ist die Art ja nicht selten aber so viele Fruchtkörper auf einmal hab ich noch nie gesehen. Die abgebildeten Exemplare sind natürlich nur ein Bruchteil des Gesamtaufkommens.
Eine weitere charakteristische Art für Forststraßenränder in montanen Fichtenwäldern ist Helvella confusa. Wie der Name schon andeutet, wird sie oft nicht richtig erkannt. So zeigt z. B. auch Abb. 27 in Pilze der Schweiz (als "Paxina leucomelas") höchstwahrscheinlich H. confusa. Im Bereich der Koralm ist sie häufig anzutreffen. Gestern gab es auf der ganzen Strecke immer wieder zahlreiche Vorkommen mit allen möglichen Farben und Formen. Eine relativ typische Kollektion ist diese hier:
Typisch für schottrige Standorte, und dort auch oft sehr zahlreich erscheinend, ist Thelephora caryophyllea:
Thelephora terrestris hat im Vergleich unregelmäßigere und größere Fruchtkörper:
Direkt am Straßenrand unter Picea wuchs eine weitere Lorchel: Helvella solitaria. Sie kann man anhand der dunkel- bis schwarzbraunen, oft seitlich eingedrückten Fruchtkörper mit weißlichem und geripptem Stiel erkennen.
An einer etwas verwachseneren Stelle standen verschiedene Arten kreuz und quer, die erste ist optisch ansprechend aber geruchsmäßig weniger reizvoll: Inocybe appendiculata.
Deutlich unauffälliger aber auch sehr hübsch: Geopora tenuis. Davon gibt's erst zwei ältere Nachweise in der Ö-Datenbank.
Neben weiteren Risspilzen gab's an dieser Stelle noch Trichophaea pseudogregaria, Geopyxis sp. (die nehme ich gar nicht mehr mit – kann man morphologisch kaum bestimmen...) und wiederum reichlich H. confusa.
Abschließend dann noch einer direkt aus dem See-Eben-Moor. Schon ziemlich spät im Jahr für diese Art aber die Fruchtkörper waren auch schon entsprechend "vollreif". Die Rede ist von Pseudoplectania epishagnum.
Schöne Grüße
Gernot