Frühlingspilze vom Wechsel
Verfasst: 03.06.2019, 23:31
Liebes Forum,
das verlängerte Wochenende war ich wieder mal im NÖ Wechselgebiet unterwegs. Spannend wie immer zu beobachten, wie die Pilze mit den steigenden Temperaturen nach oben wandern. Auf den Almen gab es vor allem verschiedenste Panaeolus-Arten in großer Anzahl. Morchella elata konnte ich zum ersten mal entdecken und ein letztes Exemplar der in anderen Jahren sehr häufigen Gyromitra esculenta ebenfalls. Entoloma vernum und eine vergleichsweise farbenkräftige und schlanke Art von Agrocybe praecox gab es stellenweise häufig und an wärmebegünstigten Standorten erste Exemplare von Amanita vaginata und Leccinum scabrum; in Summe mit den lignicol wachsenden Pilzen rund 35 verschiedene Arten, die ich nicht immer eindeutig bestimmen konnte.
Mit folgenden beiden Pilzen habe ich mich noch länger beschäftigt, zu eindeutigen Ergebnissen kam ich leider nicht:
Agaricus cf. altipes
Einige Merkmale (leider war nur ein Pilz vorhanden)
Hut 11 cm, auf Druck leicht gilbend, Farbe verschwindet mit der Zeit wieder.
Lamellen: kräftig fleischrosa
Stiel mit schwach nach unten anliegender Manschette, scheinbar etwas wurzelnd, nach unten verjüngt und gekrümmt. Auf Druck leicht rosa-bräunlich verfärbend.
Hut riecht irgendwie nach Rüben, Stiel eher unangenehm, urinähnlich
Stielbasis auf Druck nicht verfärbend
Insgesamt sehr kompakter und fester Pilz, Lamellen nach 2 Tagen leicht grau verfärbend
Standort: An einem sonnigen Standort im Gras neben Fagus sylvatica und neben einer Mountainbikestrecke (an der sich möglicherweise in der Zukunft noch viele unbekannte Pilze finden lassen, deren Sporen mit den vielen Rädern antransportiert werden)
Nach Durchsicht meiner Literatur könnte es am ehesten Agaricus altipes sein. Auch das Mikroskopieren ergab keinen eindeutigen Hinweis (das liegt sicher auch an meinen noch sehr bescheidenen Mikroskopierkenntnissen).
Scutellinia cf. pseudotrechispora
Nach der Form und Größe der Sporen am ehesten S. pseudotrechispora.
Aus irgendeinem Grund fand ich aber keine Borstenhaare an den Pilzen und die Ornamentierung der Sporen blieb unklar.
Vielleicht lassen sich aus den Bildern die Hinweise verdichten.
Schöne Grüße!
Christian
P.S.:Manchmal frage ich mich, ob es bestimmte Pilze gibt, die ich trocknen sollte für ein Herbar etc.
Gibt es dazu Anhaltspunkte, z.B. die Pilze der roten Liste o.a?
das verlängerte Wochenende war ich wieder mal im NÖ Wechselgebiet unterwegs. Spannend wie immer zu beobachten, wie die Pilze mit den steigenden Temperaturen nach oben wandern. Auf den Almen gab es vor allem verschiedenste Panaeolus-Arten in großer Anzahl. Morchella elata konnte ich zum ersten mal entdecken und ein letztes Exemplar der in anderen Jahren sehr häufigen Gyromitra esculenta ebenfalls. Entoloma vernum und eine vergleichsweise farbenkräftige und schlanke Art von Agrocybe praecox gab es stellenweise häufig und an wärmebegünstigten Standorten erste Exemplare von Amanita vaginata und Leccinum scabrum; in Summe mit den lignicol wachsenden Pilzen rund 35 verschiedene Arten, die ich nicht immer eindeutig bestimmen konnte.
Mit folgenden beiden Pilzen habe ich mich noch länger beschäftigt, zu eindeutigen Ergebnissen kam ich leider nicht:
Agaricus cf. altipes
Einige Merkmale (leider war nur ein Pilz vorhanden)
Hut 11 cm, auf Druck leicht gilbend, Farbe verschwindet mit der Zeit wieder.
Lamellen: kräftig fleischrosa
Stiel mit schwach nach unten anliegender Manschette, scheinbar etwas wurzelnd, nach unten verjüngt und gekrümmt. Auf Druck leicht rosa-bräunlich verfärbend.
Hut riecht irgendwie nach Rüben, Stiel eher unangenehm, urinähnlich
Stielbasis auf Druck nicht verfärbend
Insgesamt sehr kompakter und fester Pilz, Lamellen nach 2 Tagen leicht grau verfärbend
Standort: An einem sonnigen Standort im Gras neben Fagus sylvatica und neben einer Mountainbikestrecke (an der sich möglicherweise in der Zukunft noch viele unbekannte Pilze finden lassen, deren Sporen mit den vielen Rädern antransportiert werden)
Nach Durchsicht meiner Literatur könnte es am ehesten Agaricus altipes sein. Auch das Mikroskopieren ergab keinen eindeutigen Hinweis (das liegt sicher auch an meinen noch sehr bescheidenen Mikroskopierkenntnissen).
Scutellinia cf. pseudotrechispora
Nach der Form und Größe der Sporen am ehesten S. pseudotrechispora.
Aus irgendeinem Grund fand ich aber keine Borstenhaare an den Pilzen und die Ornamentierung der Sporen blieb unklar.
Vielleicht lassen sich aus den Bildern die Hinweise verdichten.
Schöne Grüße!
Christian
P.S.:Manchmal frage ich mich, ob es bestimmte Pilze gibt, die ich trocknen sollte für ein Herbar etc.
Gibt es dazu Anhaltspunkte, z.B. die Pilze der roten Liste o.a?